Die mobile Klimaanlage – eine echte Alternative?

Die seit einigen Jahren immer höher steigenden Temperaturen belasten Natur und Mensch gleichermaßen. Speziell in den Sommermonaten haben Geschwächte und Ältere ganz besonders darunter zu leiden. Aber auch gesunde und junge Menschen kommen unter der für unsere Breitengrade ungewöhnlich großen Hitze ins Schwitzen. Jetzt heißt es, genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen und ein kühles oder nasses Plätzchen im Freien oder im Schwimmbad zu finden. Ganz außer Frage steht für viele Hitzegeplagte aber auch die Anschaffung einer Klimaanlage an, die in den eigenen vier Wänden oder am Arbeitsplatz für angenehme Temperaturen sorgen soll. Ob und wie eine mobile Klimaanlage die gewünschte Wirkung auch zuverlässig entwickelt, leuchtet unser Ratgeberartikel aus.

Der Hitze entkommen

Viele Menschen freuen sich auf den Sommer. Die Tage werden dann immer länger und als erwiesen gilt ja, dass sich die erhöhte Sonnenzufuhr positiv auf unsere Stimmung auswirkt. Als Nachteilig erweisen sich aber auch die zu hohen Temperaturen, die uns müde werden lassen und unsere Leistungsfähigkeit empfindlich einschränken. Hinlänglich bekannt ist, dass jetzt ausreichend getrunken werden muss und der Aufenthalt in der Sonne nur in Maßen erfolgen sollte. Außerdem wird empfohlen, besonders belastende körperliche Tätigkeiten während der Hitzeperiode zu unterlassen. Doch was, wenn die Temperaturen in den eigenen vier Wänden oder in der Arbeitsstätte unerträglich werden? Einen besonderen Einfluß auf die Hitzeentwicklung hat hier wie dort die Lage des Wohn- oder Arbeitsortes. Auch die mögliche Isolierung und die Dauer der direkten oder indirekten Sonneneinstrahlung spielen eine Rolle. Geprüft werden sollte so oder so, ob nicht eine zusätzliche Dämmung für einen erhöhten Schutz sorgen kann. Da sich bauliche Faktoren allerdings nur bedingt und auch nicht immer beeinflussen lassen, liegt der Gedanke nahe, mit einer Klimaanlage für zusätzliche Kühlung zu sorgen. Hier kommen sogenannte Monoblockgeräte in Betracht. 

Klimaanlage mit Schlauch: Das Funktionsprinzip

Sogenannte Monoblockgeräte, also Klimaanlagen, die sich flexibel auf- und umstellen lassen, bieten gegenüber fest verbauten Geräten einen kurzfristig schnellen Einsatz. Sie lassen sich an nahezu jeden Platz aufstellen und sorgen mit nur wenigen Klicks für eine in der Regel zügige Abkühlung der Innenräume. Diese Art von Klimaanlagensystem besteht aus dem eigentlichen Klimagerät sowie einem dazugehörigen Abluftschlauch, der vom Gerät zu einem entsprechenden Ausgang (in der Regel ein Fenster) hinausgeführt werden muss. Um die eigentliche Funktionsweise zu verstehen, bietet sich der Vergleich zu einem Kühlschrank an. Hier wie da wird der Umgebungsluft Wärme dadurch entzogen, dass sie an einem Verdampfer im Inneren des Gerätes vorbeigeführt wird. Dieser ist Teil eines geschlossenen Kreislaufes, im dem sich ein leicht verdampfendes Kältemittel befindet. Wird nun warme Luft an diesem Verdampfer vorbeigeführt, verdampft die Kühlflüssigkeit und nimmt dabei die Wärme auf. Die so abgekühlte Luft wird an die Umgebung zurückgegeben. Bleibt im Falle einer Monoblockanlage die Frage, was mit der verbleibenden Wärme geschieht. Hier kommt der oben genannte Schlauch ins Spiel, durch den diese nach außen abgeleitet wird. Und es ist genau dieser Schlauch, der zu Kritik an mobilen Klimaanlagen führt. Übrigens: Immer dann, wenn Sie es mit schlauchfreien Gerät zu tun bekommen sollten, handelt es sich nicht um eine Klimaanlage, sondern um einen Luftkühler, dessen Kühlungsleistung weit unterhalb einer »echten« (weil lufttauschenden) Klimaanlage liegt.  

In der Kritik: Der Schlauchklimaanlage schlauch

Dass sich Monoblock-Klimaanlagen nicht einer ungeteilten Beliebtheit erfreuen, hängt nicht zuletzt und paradoxerweise mit den oben genannten Vorzügen zusammen. Denn: die vermeintliche Freiheit das Gerät in nur kurzer Zeit und ohne Montagearbeiten aufstellen zu können, erkaufen sich Nutzer mit einem kleinen aber unter Umständen nicht unwesentlichen Nachteil. Für den Betrieb des Klimagerätes muss schließlich die Möglichkeit gegeben sein, den Abluftschlauch auch aus dem Wohn- oder Arbeitsraum hinausführen zu können. Bisweilen ist dies aber aus baulichen Gründen unter Umständen nicht praktikabel. Das kann dann zum Beispiel der Fall sein, wenn der zu kühlende Raum selbst nicht über ein Fenster oder einem anderen Auslass verfügt. Zusätzlich kann es sich als besonders hinderlich erweisen, den Abluftschlauch so zu verlegen, dass Bewohner oder Mitarbeiter unfallfrei daran vorbeigeführt werden können. Gut möglich ist es außerdem, dass sich der eine oder andere schlichtweg aus ästhetischen Gründen gegen ein mobiles Kühlaggregat ausspricht, wenn der Betrieb zur Folge hat, dass ein unansehnliches rohrartiges Gebilde das Wohlfühlambiente nachhaltig stört. Doch selbst wenn man darüber hinwegsehen sollte, spricht für einige Menschen ein ganz anderer Grund gegen ein mobiles Klimagerät: die Sicherheit. Je nach Lage der Wohnung oder der Arbeitsstätte bietet die für den Schlauch benötigte Öffnung eine ideale Einstiegshilfe für jede Art unerwünschter menschlicher oder tierischer Besucher. Hinzu kommt, dass der Kühleffekt ja zum Teil durch die hineinströmende warme Luft wieder zunichte gemacht wird und Energie (=Geld) wortwörtlich zum Fenster hinausbefördert wird.

Eine Frage der Leistung

Wer mit dem Gedanken an die Anschaffung einer Klimaanlage mit Schlauch spielt, sollte sich nicht nur über die oben genannten Aspekte rund um die Schlauchausfuhr im Klaren sein. Wichtig ist es außerdem zu prüfen, ob sich das gewünschte Modell auch für die Kühlung des in Frage kommenden Raumes eignet. Denn: nicht jede Klimaanlage weist die Leistungsdaten auf, die erforderlich sind, um für ein gutes Raumklima zu sorgen. Dies kann sowohl bei einer überdimensionierten Anlage der Fall sein, die unverhältnismäßig viel in Anschaffung und Verbrauch kostet als auch dann, wenn das gewünschte Modell zu wenig Leistung bietet. Um zielsicher die richtige Gerätegröße zu treffen, bietet sich eine allgemeine Faustformel an, mit der die erforderliche Watt-Anzahl (also die Leistung) ermittelt werden kann. Nehmen wir an, Sie planen eine Klimaanlage für einen Raum von circa 30 Quadratmeter Grundfläche. In der Regel wird davon ausgegangen, dass pro Quadratmeter in etwa 60 Watt Leistung zu veranschlagen sind. Multiplizieren Sie jetzt die zugrunde gelegten 30 Quadratmeter mit dem Leistungsfaktor (also 30 x 60), ergibt sich eine Leistungsmenge von knapp 1800 Watt – die Watt-Anzahl, die auf dem gewünschten Gerät angegeben sein sollte. Wählen Sie im Zweifel lieber eine Leistungsstufe darüber, da sich das Kosten-Nutzen-Verhältnis des Klimagerätes in der Regel so vorteilhafter auswirkt. Aber: Diese Angaben ersetzen unter Umständen nicht den fachmännischen Beistand eines Klimaexperten, der in die Kalkulation etwaige Faktoren wie entsprechende Lage der Wohnung, Vorhänge oder sonstige Dämmungseigenschaften zu berücksichtigen weiß. Etwas aufwändiger wird es übrigens, wenn Sie für eine Arbeitsstätte planen, denn hier sind andere Effekte, wie die Hitzeabstrahlung entsprechender Geräte oder die Anzahl der Menschen im Raum zu berücksichtigen.   

Mit welchen Kosten muss man rechnen?

Ganz grundsätzlich hängt die Frage nach den Kosten von einigen individuellen Rahmenparametern und Wünschen ab, weshalb sich hier lediglich eine nur

annähernde Eingrenzung vornehmen lässt. Wichtige Merkmale, die bei der Auswahl Orientierung bieten, können beispielsweise die Energieklasse des Gerätes, der mögliche Lärmpegel oder aber auch Komfortfunktionen in der Bedienung und/oder das eigentliche Gerätegewicht sein. Deutlich wird hier, dass wesentliche Eckdaten einen unter Umständen beträchtlichen Einfluss auf die Preisbeschaffenheit haben können. Als Richtlinie für eine annehmbare Qualität (unter der man auch bei vermeintlichen Schnäppchen ausdrücklich nicht zugreifen sollte!) gilt eine Preisschwelle um die 400 Euro. Nach oben sollte die Grenze für hochwertige Geräte der Extraklasse bei ca. 1600 Euro erreicht sein. Eine weitere Variable ist abschließend noch zu berücksichtigen: Die Energiekosten. Diese lassen sich schließlich nur im Zusammenspiel mit den oben genannten Faktoren berechnen.

Fazit

Im direkten Vergleich mit einer fest verbauten Split-Anlage schneidet eine mobile Lösung tendenziell kostengünstiger ab. Eine etwas andere Bilanz ergibt sich allerdings, wenn der unter Umständen hohe Stromverbrauch und der eingeschränkte Nutzungskomfort sowie die »offene-Fenster-Situation« bei der Kalkulation berücksichtigt werden. Hier lohnt es sich allemal, mit dem Klimaanlagen-Experten ins Gespräch zu kommen und das Für und Wider einer »Klima to go«-Anlage zu hinterfragen.